Ihr Lachen kann so viel bewirken

„Heiterkeit ist weder Tändelei noch Selbstgefälligkeit,
sie ist höchste Erkenntnis und Liebe,
ist Bejahen aller Wirklichkeit,
Wachsein am Rand aller Tiefen und Abgründe.
Sie ist das Geheimnis des Schönen und die eigentliche Substanz jeder Kunst.“

Herrmann Hesse


Liebe Pflegende,

lachen Sie mal wieder! 

Wir wollen es Ihnen nur einmal ganz bewusst machen und es herauskitzeln … Ihr Lachen!

Ihr Lachen kann so viel bewirken. Es steigert nicht nur das Wohlbefinden und hilft dabei, negativen Stress abzubauen. Nein, es regt auch Ihre Immunabwehr an, womit Sie weniger anfällig für Krankheiten sind. Es aktiviert Ihr Herz-Kreislauf-System und senkt somit Ihren Blutdruck. Durch die beim Lachen erfolgende Zwerchfellmassage wird Ihr Stoffwechsel angeregt. Die Wahrnehmung von Schmerzen ist nicht mehr vordergründig und depressive Stimmungslagen werden verhindert. Ihre Kreativität, Produktivität und Kommunikation wird gefördert. Aber was bei der Pflege eines geliebten Menschen natürlich besonders wichtig ist, dass Lachen die zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert, Konfliktpotenziale reduziert und veränderte Sichtweisen begünstigt.

Ihr Lachen wird Ihnen heitere Gelassenheit bescheren und Sie glücklich machen. Aber wie kann man mehr Lachen in den Alltag einfließen lassen, wenn es einem gar nicht mehr zum Lachen zu Mute ist?

Lachyoga ist da ein Stichwort. Sie können im Kleinen zu Hause beginnen.

Wichtig sind dabei folgende Aspekte:

Über sich selbst lachen, ohne sich dabei abzuwerten. Das ist ein liebevoller Weg zur Selbsterkenntnis und Selbstannahme.

Wohlwollend lachen bedeutet miteinander, nicht übereinander lachen. Dabei bringt man gegenseitige Wertschätzung, Wohlwollen, Sympathie und Anerkennung zum Ausdruck.


Das Ziel ist es, mehr Spiel und Spaß ins Leben zu bringen und mehr Abstand zur Überernsthaftigkeit zu gewinnen.

Vielleicht mit folgender Lachyoga-Übung …

  1. Klopfen Sie sich mit Ihrer Handfläche die Ernsthaftigkeit aus dem ganzen Körper. Beginnen Sie bei einem ausgestreckten Arm. Klopfen Sie nun von Kopf bis Fuß Ihre Lachzellen frei.
  2. Nehmen Sie nun mit Ihren Füßen festen Kontakt zum Boden auf. Spannen Sie dabei alles an. Ihren Bauch, Ihr Gesäß, Ihre Beine, die Arme. Die Hände sind an den nach vorne ausgestreckten Armen zur Faust geballt. Stellen Sie sich vor, Sie halten in Ihren Fäusten ALLES was Sie belastet.
  3. Nun gehen Sie langsam in die Knie, öffnen die Fäuste mit den Handflächen nach oben. Lassen Sie alles raus und lachen Sie dabei laut und losgelöst.

Es ist möglich, dass Sie für diese Lachyoga-Übung mehrere Anläufe brauchen. Wichtig ist, dass Sie sich erlauben und den Willen haben zu lachen. Seien Sie bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. Haben Sie den Mut, über eigene Grenzen zu gehen. Lassen Sie los, das Lachen zu und sich darauf ein. Geben Sie sich bereitwillig dem Lachen hin. Durch häufiges Wiederholen von diesen Übungen werden Sie Ihr Lachen konditionieren. Durch regelmäßige Lachyoga-Trainings werden Sie die Freudenzentren in Ihrem Gehirn trainieren und so immer leichter Fröhlichkeit und Lachen hervorrufen. So werden Sie immer leichter in einen Zustand der heiteren Gelassenheit kommen (Ellen Müller, „Zum Glück gibt es Lachen“).

Humor und Lachen gehören unweigerlich zusammen. Aber sie sind nicht abhängig von einander. Während Humor sich erst im Laufe des Lebens entwickelt, können Kinder mit drei bis vier Monaten schon lachen. Es wirkt dann eher wie ein Reflex und geschieht ganz ungezwungen sowie hemmungslos. Bewahren Sie sich Ihr Lachen.

Es wird nicht nur Ihren Pflegealltag bereichern, sondern auch Ihren pflegebedürftigen Angehörigen mehr Freude schenken.

Bleiben Sie gesund und lachmotiviert!


Dajana Görn-Kahlo
Pflegefachexpertin der Unfallkasse Baden-Württemberg

chevron-top chevron-right chevron-bottom chevron-left search house close close burger empty-box-search burger