Kurzbeschreibung

des Projektes „Neuheit für Pflege“

Pflegebedürftig zu werden ist ein Schicksal, gegen das niemand – egal ob jung oder alt – gefeit ist. Nicht nur für den Kranken verändert sich dann das Leben, sondern es stellt auch die Lebensplanung von Angehörigen auf den Kopf. Pflegende Angehörige tragen die Hauptlast bei der täglichen Pflege. Dabei fühlen sich viele allein gelassen, geraten in körperliche und seelische Erschöpfung und erkranken durch die enorme Belastung nicht selten selbst. Um dem vorzubeugen, bietet die UK NRW   viele Präventionsangebote für pflegende Angehörige an. Unter anderem initiierte  die UK NRW in Nordhrein-Westfalen ein bislang einmaliges „Netzwerk zum Gesundheitsschutz für nicht erwerbsmäßig Pflegende[1]." Dies ist das erste und einzige Netzwerk in Deutschland, das sich speziell um die Gesundheit pflegender Angehöriger kümmert. Initiiert durch die Unfallkasse NRW und gefördert durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) lief das Projekt – kurz „Neuheit für Pflege“ genannt – seit Dezember 2008 in Dortmund und Solingen. Die Laufzeit war auf drei Jahre angelegt.

Das Projekt sieht die Vernetzung, Nutzung und Erweiterung der für die Pflegebedürftigen entwickelten Strukturen und die Integration des Präventionsgedankens für nicht erwerbsmäßig Pflegende vor. Die psychische und körperliche Gesundheit der Angehörigen wird erhalten und ggf. gefördert. Darüber hinaus werden die Strukturen auf die Bedarfe der pflegenden Angehörigen angepasst. Dadurch wird das Engagement der pflegenden Angehörigen gestärkt. Mit der Gesunderhaltung der pflegenden Angehörigen gewinnt die häusliche Pflege an Aufwertung und rückt so mehr in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik.

Besonders erwähnenswert ist, dass pflegende Angehörige durch ihre Pflegetätigkeit die solidarisch finanzierten Sozialsysteme und öffentlichen Haushalte entlasten[2]. Somit kann festgehalten werden, dass Pflegepersonen unsere Gesellschaft – sowohl auf ethischer als auch auf finanzieller Ebene – wertvolle Dienste leisten. Dafür verdienen Sie die Unterstützung durch die Gesellschaft.


[1] Im Folgenden wird nur der Ausdruck pflegende Angehörige benutzt. Es beinhaltet, das diese nicht erwerbsmäßig pflegen.

[2] Modellrechnung aus dem Jahr 2001 für das Land Bremen. Wären in Bremen alle Pflegebedürftigen des Landes entsprechend ihrer Pflegestufen in Einrichtungen der stationären Altenhilfe versorgt worden, hätte dies einen monatlichen Kostenaufwand von ca. 35 Millionen Euro zur Folge gehabt. Die ambulante Versorgung ausschließlich durch Pflegepersonen wäre auf monatlich ca. 6 Millionen Euro zu beziffern gewesen (Frauengesundheitsbericht Bremen 2001, S. 75).

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